Trost
Wie können wir bei Trost bleiben?
„Bist du noch ganz bei Trost?“, so wird schon mal gefragt, wenn meinem Gegenüber mein Handeln und Reden völlig daneben vorkommt.
Bei Trost sein, hieße dann dementsprechend: Ich komme mit den Herausforderungen des Lebens zurecht und kann angemessen meine Arbeit, meine Beziehungen, mein Leben eben gestalten.
Bei Trost zu bleiben, in den weltweiten Krisen und Kriegen und mit den persönlichen Verlusten, das ist gar nicht so leicht.
Was bedeutet „Trost“ und „getröstet sein“?
Zum Wortfeld von „Trost“ gehört „trauen“ und auch „Treue“. Diese Wörter gehen auf einen indogermanischen Wortstamm zurück, der „Baum“ bedeutet.
Wer also bei Trost ist, der ist wie ein Baum, so könnte man vielleicht sagen. Ist verwurzelt, hat einen festen Stand und zieht mit den Wurzeln Nahrung aus der Erde. Der Baum hat Anteil am Jahresrhythmus, an Werden und Vergehen. Der Baum, in der Erde verwurzelt und dem Himmel zustrebend. Ein Symbol für Stärke.
Wie heißt es in Psalm 1:
„Glücklich die Frau, der Mann, die ihre Lust haben an der Weisung Gottes…Wie Bäume werde sie sein – gepflanzt an Wasserbächen, die ihre Frucht bringen zu ihrer Zeit, und ihr Laub welkt nicht“.
Bei Trost bleiben heißt dann bei Stärke bleiben, verwurzelt bleiben in den Zusagen Gottes, und darauf zu vertrauen in aller Brüchigkeit des Lebens, dass wir angesehen sind, begleitet und gestärkt vom Lebendigen und Mitgehenden. Wir finden im Schatten ihrer Flügel Zuflucht. So können wir in den Dunkelheiten des Lebens bei Trost, bei Stärke, bei Zuversicht bleiben.
Johanna Wittmann