Warum stehen Ochs und Esel an der Krippe?
Warum stehen Ochs und Esel an der Krippe?
Mit überirdischem Glanz bestrahlt der Stern die Krippe. Die Engel versetzen mit sphärischen Klängen in andere Welten. Nicht vorstellbar, Weihnachten ohne Stern und Engel. Sie verklären diese Geburt im Stall und bringen das Wunderbare und Geheimnisvolle zum Ausdruck.
Doch ebenso unvorstellbar, die Krippe ohne Ochs und Esel. Sie waren schon da, bevor Maria und Joseph in den Stall kamen. Zuerst da, sorgen sie für eine Grundwärme im Stall und im weiteren Geschehen sind sie ganz nah dran.
Die Menschen in früheren Jahrhunderten und noch heute in Ländern ohne Zentralheizung, wussten die Nähe der Tiere in zu schätzen. Die Ställe wurden an die Wohnungen der Menschen gebaut, dies war eine natürliche Wärmequelle. Oft lebten die Tiere mit im Wohnraum. So entstand eine Lebensgemeinschaft von Tier und Mensch.
„Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe des Herrn.“ So steht es bei Jesaja 1,3. Es ist der Hinweis, die Tiere wissen, wohin sie gehören, nehmt sie zum Vorbild. Unter Bezug auf diese Stelle im 1. Testament wurde es dann auch Brauch Ochs und Esel an die Krippe zu stellen.
Ochs und Esel, die Tiere, die die Arbeit als Zug- und Lasttiere für die Menschen erleichterten, die Helfer für den Lebensunterhalt, stehen an der Krippe. Neben den überirdischen Gestalten, stehen Ochs und Esel für den Bezug zur Erde, zum Alltag des Lebens. Auch ihnen und damit der Schöpfung gilt die Weihnachtsbotschaft, Gott wird Mensch und Gott kommt in unseren Alltag. Dieses uns geschenkte Leben, die Schöpfung ist erneut geheiligt durch die Menschwerdung Gottes. Und Ochs und Esel schenken dem Gotteskind ihre Wärme und ein Willkommen in der Welt.
Die Tiere, Ochs und Esel, sind die ersten Zeugen für die Botschaft von der Menschwerdung Gottes. Dann erst kommen die Hirten und die Weisen aus dem Morgenland. Ochs und Esel sind ganz nah am Weihnachtsgeheimnis und wir mit ihnen und Gott mit den Tieren und uns im Alltag der Welt.
Johanna Wittmann