Weißt Du wo der Himmel ist?
Weißt Du wo der Himmel ist?
Es gibt sie, die Sehnsucht nach dem Himmel. Vor allem nach dem Himmel auf Erden, aber auch die Hoffnung auf den Himmel, in dem alles Leben aufgehoben sein wird.
Oft wurde er beschrieben, bebildert, besungen, nicht zuletzt in Schlagern. Demaskiert wie im „Der Münchner im Himmel“.
Wo ist der Himmel und was meint Himmel?
Im Englischen wird hilfreicher Weise Himmel mit zwei unterschiedlichen Begriffen übersetzt. Sky wird benutzt, wenn wir von dem Himmel sprechen, den wir sehen, wenn wir aus dem Fenster gucken, an dem Wolken ziehen und Flugzeuge fliegen.
Heaven dagegen beschreibt eine Gefühlswelt, und meint den Himmel, den wir mit der Redewendung „Ich fühle mich wie im 7. Himmel“ umschreiben.
In einer 2. Klasse in der Grundschule: Es ist Religionsunterricht und es geht um den Himmel. Die Frage lautet: Was findest Du himmlisch? Da sagt Anna: Himmlisch ist, wenn Max mich von seinem Eis lecken lässt.
Himmel meint all das: Zuwendung und Zuneigung erfahren und geben. Beziehungen gestalten, genährt werden an Leib und Seele. Aufgehoben sein und dazugehören. Heilsein mit all den erlebten Brüchen und Beschädigungen. Teil eines Ganzen zu sein.
„Unser Vater im Himmel“, so beginnt das Gebet Jesu. Und es geht um das tägliche Brot, die Vergebung der Schuld, wider die Versuchung und die Erlösung vom Bösen.
Es geht um Gerechtigkeit, Frieden und leben in und mit der Schöpfung als Mitwelt, oder anders gesagt, es geht um das Reich Gottes.
Christen und Christinnen glauben, an diesem Reich, am Himmel Anteil zu haben, schon hier auf Erden.
„Weißt Du, wo der Himmel ist, nicht so weit da oben, sag doch ja zu Dir und mir, du bist aufgehoben.“ So singen wir.
Aufgehoben sein, die Lebenden und die Toten aufgehoben, gewahrt, geborgen wissen, auch diese Hoffnung beschreibt die Rede vom Himmel.
„Der Himmel ist kein Ort“, so lautet ein neuerer Buchtitel.
Nein, zumindest nicht nur ein Ort. Der Himmel kann an vielen Orten lebendig werden.
Johanna Wittmann