Luther und die Juden A
Luther und die Juden
Martin Luthers Stellung zur Judenfrage ist entscheidend geworden für den Weg, den der Protestantismus in seinem Verhältnis zum Judentum bis ins 20. Jahrhundert beschritt. Der frühe Luther von 1523 glaubte, ein von den papistischen Irrtümern gereinigtes, reformiertes Christentum werde die Juden endlich zur erhofften Konversion bewegen. Die Enttäuschung der Juden war groß, als 20 Jahre später derselbe Luther in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ den Fürsten sieben „Räte“ der „scharfen Barmherzigkeit“ gegenüber den Juden empfahl und ein antisemitisches Programm entwarf. Bis heute werden die Gründe dieser Wende in der Einstellung Luthers zu den Juden kontrovers diskutiert. Manche bezweifeln, dass es je eine Wende gab. In der 2017 zu Ende gehenden Luther-Dekade haben sich die evangelischen Kirchen vielfach von Luthers Judenfeindschaft distanziert.
Referent: Professor Herbert Jochum
Termin: Dienstag, 9. Mai 2017, 19.00 Uhr
Ort: VHS-Zentrum Saarbrücken
Hier finden Sie alle Veranstaltungen der Reihe. (PDF)
Kooperationsveranstaltung:
Evangelische Kirchen im Saarland
Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken