Seminar: Psychische Spuren des NS
Alles längst Geschichte?
Lebendige Spuren des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit in unserem Alltag
Für die meisten heute lebenden Menschen sind der 2. Weltkrieg und die schwere Zeit danach längst Geschichte. In der Tat sind die historischen Fakten zum Teil gut erforscht. Weniger bekannt ist die psychologische Dimension, nicht zuletzt deshalb, weil die Psychologie als Ganzes und insbesondere „Jammern“ und „Sich anstellen“ verpönt waren. Hinzu kam die Scham. Das Erlebte wurde verschwiegen, verdreht, heruntergespielt, verniedlicht und ins Lächerliche gezogen.
Unser Seminar will daher diese Zeit aus psycho-historischer Perspektive beleuchten.
Welche Spuren haben die NS-Doktrinen und die Erlebnisse dieser Zeit in den Seelen der Menschen hinterlassen?
Wie wirken sich Schuld und Trauma aus, wenn es keine Unterstützung gibt?
Wie haben schuld- und traumabehaftete Menschen ihre Kinder erzogen?
Welche Rolle haben Drogen gespielt?
Wir betrachten Spuren der NS-Ideologie und der Kriegs- und Nachkriegserlebnisse in den verschiedensten Lebensbereichen (z.B.: in der Erziehung, im Männer- und Frauenbild, in der Sprache, in der Architektur, in der Wissenschaft, in der Sexualität) und sprechen über die Aufarbeitung.
Diese Themen sollen in der Gruppe diskutiert werden.
Das Einbringen eigener Erfahrungen ist erwünscht.
Zielgruppe: Alle am Thema Interessierten.
Referentin: Christel Schneider-Woll, Bachelor of Science in Psychologie.
Termin: Sa, 20. November 2021, 9- 16h Das Seminar fällt aus
Ort: Evangelische Akademie im Saarland
Kosten: 40 €
Anmeldung: bis 8. November 2021
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