Westwall 2-19
Exkursion
Westbefestigung – Relikte des Zweiten Weltkriegs im Saarland
Der Westwall war eine 630 km lange Grenzbefestigung entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches zwischen Kleve am Niederrhein und Weil am Rhein an der Schweizer Grenze. Er wurde ab 1936 mit hohem Aufwand errichtet. Ziele: Abschreckung, Schaffung eines Mythos des Unbezwinglichen, Stärkung des Nationalsozialismus durch Arbeitsbeschaffung, Beweis der Leistungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft unter dem NS-Regime.
Der am dichtesten befestigte Abschnitt der Westbefestigungen lag im Saargebiet. Zwischen 1936 und 1942 entstand der Westwall und die dahinter liegende Luftverteidigungszone West. Nach dem 2. Weltkrieg befanden sich etwa 3000 bauliche Relikte im Bereich der Saarregion. Zunächst sprengten alliierte Truppen und später französische Militäreinheiten die Anlagen. Ortsnahe Detonationen führten in den Dörfern und Städten häufig zu Kollateralschäden. Im Hinblick auf eine mögliche künftige Zugehörigkeit der Saarregion zu Frankreich unterblieben ab 1948 weitere Sprengungen, um dem Unmut der saarländischen Bevölkerung entgegen zu wirken. So sind im Saarland, anders als in NRW, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, etwa 800 intakte Bunker und andere bauliche Relikte der Westbefestigung erhalten.
Programm:
Führung durch das „B-Werk” in Merzig, einziges erhaltenes baulich intaktes Beispiel der ehemals 32 größten und kampfstärksten Bunkeranlagen.
Besichtigung des Ensembles der Luftverteidigungszone West in Nohfelden-Eisen.
Bitte an festes Schuhwerk denken!
Leitung: Dr. Kristine Marschall, Inventarisatorin
Termin: Samstag, 19. Oktober 2019
Infos: Bei der Ev. Akademie
Kooperation:
Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland
Evangelische Akademie im Saarland