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Frühlingslied

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Nennen wir es „Frühlingslied“

In das Dunkel dieser alten, kalten
Tage fällt das erste Sonnenlicht.
Und mein dummes Herz blüht auf,
als wüßt es nicht:
Auch der schönste Frühling
kann nicht halten
Was der werdende April verspricht.
…
Die Kastanien zünden feierlich
Ihre weißen Kerzen an. Der Flieder
Bringt die totgesagten Jahre wieder,
Und es ist, als reimten alle Lieder
Sich wie damals auf „Ich liebe dich“. –
Sag mir nicht, das sei nur
Schall und Rauch!
Denn wer glaubt, der forscht nicht nach Beweisen.
Willig füg ich mich dem alten Brauch,
Ist der Zug der Zeit auch am Entgleisen –
Und wie einst, in diesem Frühjahr auch
Geht mein wintermüdes Herz auf Reisen.
Mascha Kaléko
„Erbarme dich /
Herr /
meiner Leere /
Schenk mir /
das Wort /
das eine Welt /
erschafft.“
„Im Umkreis meiner Liebe zum All /
bete ich /
Ich gehe auf und unter im Gebet.“
„Gäbe es dich /
Gott der Liebe /
wir lebten noch heute /
im Eden /
Volk an Volk /
du an du /
Gäb es dich nicht /
o Liebesgott /
wir wären nicht /
nichts wäre.“
Rose Ausländer
Im Märzen
Im Märzen da reiß ich
den Samt vom Himmel der Sonne
mach ich die Laden dicht ich
hack der Krähe ein Augeaus Amsel Drossel Fink und Star
dreh ich den Hals um den Krokus
köpf ich die Knospen ich schmeiß
dir mit Veilchen die Fensterein jeder sehe wie
ich´s treibe wenn
du nicht sofort die Rösslein einspannst.
Ulla Hahn
Einsammlung
Im Kreise herum die Gedanken
und wieder herum und von vorne
das wann und warum und vielleicht
und was dann
will ich bündeln in Dir
in Dein Schweigen hinein
mich wenden
bis ich Dich hören kann Gott
im Schweigen Geschichten und
Liedern
Will trinken aus Deiner Stille und
Kraft
Mich sammeln und ruhen das
Sorgenherz
Carola Moosbach

Er ists

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bists!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike
Es fasst im Frühling
der nur Mut,
der sich im Herbst
auch Trauer schenkt.
Konstantin Wecker

frühlingsbeginn

weißen ich schneen
frier beißen finger
fußen eis rutschen
nasen ich tropf-tropf
Ernst Jandl

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