Im Juni

Im Juni

Die römische Göttin Juno gibt diesem Monat den Namen. Sie gilt als Hüterin der Sterne und Schutzgöttin der Frauen und der Ehe. Andere Namen für diesen Monat lauten Brachmonat, Grasmonat, Johannismonat und Sommermonat.Am 24. Juni wird der Johannistag gefeiert. Es wird angenommen, dass an diesem Tag der Geburtstag Johannes des Täufers ist, der nach biblischer Überlieferung ein halbes Jahr älter als Jesus war. Die Eltern von Johannes waren Elisabeth und Zacharias. Johannes hat vor Jesus die Menschen aufgefordert, Gerechtigkeit zu üben und sich für die Armen einzusetzen. Er ist in der Wüste aufgetreten und hat Jesus im Jordan getauft. Johannes ist wie Jesus von den römischen Besatzern ermordet worden.Am 27.6. ist Siebenschläfer. Der Volksmund sagt, sowie das Wetter an diesem Tag ist, so wird es sieben Wochen lang sein. Angeblich soll an diesem Tag, das Wetter besonders gut voraussagbar sein.

Der Siebenschläfer ist ein Nager aus der Familie der Bilche. Sieben Monate dauert sein Winterschlaf. Er sucht sich mit seiner Familie Schlafquartiere in Baumlöchern, Vogelhäuschen und Hausdächern. Er ernährt sich von Früchten, Samen, Pilzen und kleineren Insekten. Der Siebenschläfer steht auf der Liste der gefährdeten Tierarten.

Zudem ist der 27.6. der Gedenktag für sieben christliche Märtyrer, die im 3. Jahrhundert verfolgt und durch den Kaiser in einer Höhle eingemauert wurden.

Am 12.6.1929 wurde Anne Frank in Frankfurt am Main geboren. Dort wächst sie behütet und im friedlichen Miteinander verschiedener Religionen auf. Sie wird als lebhaftes, rebellisches und impulsives Mädchen beschrieben, unterrichtet in den Traditionen ihres jüdischen Glaubens. Nach der Machtergreifung Hitlers sucht die Familie Frank Schutz in den Niederlanden. Mehr als zwei Jahre versteckt sich die Familie und weitere vier jüdische Menschen in einer Wohnung mit nur 50 Quadratmetern. Dort schreibt Anne ihr Tagebuch. Am 4.8.1944 wird Anne mit ihrer Familie nach Bergen-Belsen deportiert. Anne stirbt dort am 15.4.1945 an Typhus, kurz bevor die britischen Truppen das Lager befreien.

In ihrem Tagebuch schreibt Anne:
„O ja, ich will nicht umsonst gelebt
haben wie die meisten Menschen.
Ich will den Menschen, die um mich
herum leben und mich doch
nicht kennen, Freude und Nutzen
bringen. Ich will fortleben, auch
nach meinem Tod.“

Gefunden in: Christiane Thiel, Das chrismon-Familienjahrbuch, edition chrismon 2012

Literarisches Archiv