Nur eine Rose als Stütze
Nur eine Rose als StützeZum 100. Geburtstag von Hilde Domin am 27. Juli 2009 |
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Wir setzten den Fuß In die Luft, und sie trug. |
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„Ich bin ein Dennoch-Mensch, ganz sicher. – Mein Glaube ist, dass ein Dennoch immer möglich ist.“ | |
Salva nos Dies ist unsere Freiheit die richtigen Namen nennend furchtlos mit der kleinen Stimme einander rufend mit der kleinen Stimme das Verschlingende beim Namen nennen mit nichts als unserem Atem. |
„Jedes Gedicht ist ein Aufruf Gegen Verfügbarkeit, gegen Mitfunktionieren …“ ist ein „Atemraum für Freiheit“. Nicht müde werden |
„Das Schreiben ist ein Geschenk, welches einem grundlos und zweckfrei zuteil wird. Ich sehe es als verpflichtendes Geschenk an, als Gnade“. |
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Abel steh auf/ es muß neu gespielt werden/ täglich muß neu gespielt werden/ täglich muß die Antwort noch vor uns sein / die Antwort muß ja sein können/ wenn du nicht aufstehst Abel / wie soll die Antwort / diese einzig wichtige Antwort / sich je verändern…/ steh auf / damit Kain sagt / damit er es sagen kann / Ich bin Dein Hüter / Bruder… Abel steh auf / damit es anders anfängt / zwischen uns allen. |
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(Gedichte und Zitate von Hilde Domin, aus: Ilka Scheidgen, Damit es anders anfängt, zeitzeichen 10. Jahrg./Juli 2009, S. 50ff) Hilde Domin wurde als Hilde Löwenstein am 27.07.1909 in Köln geboren. Sie war Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts. 1932 verließ sie Deutschland. Ihre Flucht führte sie über Italien, England bis in die Dominikanische Republik. 1954 kehrte sie nach Deutschland zurück. |